Krippenspiel im Freien

St.-Georg-Gemeinde feiert vorfristig einen besonderen Gottesdienst

Junge Pfadfinder gestalteten das Krippenspiel, das am vierten Advent auf der Wiese an der Salzwedeler St.-Georg-Kirche aufgeführt wurde. Foto: Anke Pelczarski

Es war schon ein besonderer Gottesdienst am vierten Adventssonntag auf der Wiese nahe der St.-Georg-Kirche in Salzwedel. Denn aufgrund der Corona-Pandemie gab es das Krippenspiel, das eigentlich zum Heiligabend gehört, etwas verfrüht.

Die Gottesdienst-Besucher hatten unter einem großen Dach Platz genommen, das die Pfadfinder dank zahlreicher Spenden kaufen konnten. „Sie haben es zum ersten Mal aufgebaut. Es ist zwar noch nicht ganz perfekt, aber es schützt“, merkte Gemeindepädagogin Holle Huygen-Thurn an.

Die Pfadfinder waren es auch, die in die Rollen von Joseph und Maria, der Hirten sowie der Heiligen drei Könige (einer war am Sonntag „abhanden gekommen“, verriet die Gemeindepädagogin) schlüpften und die besondere Geschichte erzählten. „Wir konnten nicht miteinander üben. Jeder musste für sich selbst zu Hause den Text proben“, sagte Holle Huygen-Thurn auf Nachfrage der Volksstimme. Dennoch gab es viel Applaus für die jungen Mitspieler.

Die Gemeindepädagogin erinnerte daran, dass normalerweise ab September „das Gerenne nach Weihnachtsgeschenken“ losgehe. In diesem Jahr sei alles anders: Es gebe keine Weihnachtsfeiern. Die Innenstädte seien ruhig. „Ob es uns gelingt, die Stille wieder wahrzunehmen?“, fragte sie. Vielleicht fühle sich Weihnachten dann auch ein bisschen an wie das erste vor gut 2000 Jahren. Nicht Geschenke, sondern was in einem passiere, sei wichtig. Dadurch werde auch der Glaube gestärkt.

Erst jetzt werde jedem bewusst, wie wichtig der Kontakt mit anderen Menschen sei – in einer Zeit, in der diese Möglichkeit eingeschränkt sei, sagte Holle Huygen-Thurn. Das Friedenslicht aus Bethlehem sei eine Möglichkeit, allen Menschen Frieden und Freude zu bringen, sie miteinander zu verbinden. Dieses konnte dann auch aus der St.-Georg-Kirche mitgenommen werden. Pfadfinder hatten es hierher geholt, damit es weiter verteilt wird.

Auch Pfarrer Joachim Thurn verbreitete viel Optimismus. „Trotz Corona kommt Jesus“, sagte er mit Blick aufs Weihnachtsfest.

Von Anke Pelczarski, Volksstimme Salzwedel, 22. Dezember 2020