Gebrochener Balken in der Alten Lateinschule bekommt zwei Stützen
Die um 1550 erbaute Alte Lateinschule in Salzwedel hat so manchen Sturm in ihrem Bestehen erlebt. Nun verursachen einige vermeintlich kleine Risse große Sorgen bei der Kirchengemeinde St. Katharinen. Für Januar ist die notwendige Sanierung geplant – anders als zunächst gedacht.
Im Herbst 2017 ging der Blick der Verantwortlichen der Kirchengemeinde St. Katharinen Salzwedel sorgenvoll nach oben. Im tragenden Längsbalken in der ersten Etage der Alten Lateinschule, die als Gemeindezentrum zahlreiche Gruppen beherbergt, waren kleine Risse zu erkennen. „Ein zunächst eher kleines Problem erwies sich bald als ein sehr großes“, beschreibt der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, Frieder Oßwald, die Erfahrungen der vergangenen Monate. Zunächst war schnell klar, der Balken muss abgestützt werden. „Ich bin sehr froh, dass wir hier nicht auch ein Schild mit der Aufschrift ‚Wegen Einsturzgefahr gesperrt‘ anbringen mussten wie beim Hohen Chor der Katharinenkirche“, sagte Oßwald im Juni im Gespräch mit der Volksstimme.
Damals waren zwei mögliche Sanierungen auf der Agenda der Kirchengemeinde. Unter anderem wurde der aufwändige Einbau eines Stahlträgers über dem tragenden Balken angedacht. Aufgrund „immenser Kosten“, so berichtete Oswald in dieser Woche, wurde diese Sanierungsvariante von den Entscheidungsträgern aber wieder verworfen. Nun soll die Standsicherheit des stadtbildprägenden Gebäudes über zwei Stützen vom Fundament bis zum Balken in der ersten Etage gewährleistet werden. Zur Zeit stehen dort noch provisorische Absicherungen, die gewährleisteten, dass das Gemeindeleben normal weitergehen konnte.
„Wir konnten in der warmen Jahreszeit allerdings noch nicht tätig werden“, beschreibt Oßwald die Schwierigkeit, die entsprechenden Handwerksfirmen zu gewinnen. Nach seinen Angaben soll nun aber im Januar die bauliche Rettungsaktion gestartet werden. „Der angebrochene Balken wird also von innen abgestützt“, erklärt der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Oßwald kündigte zudem weitere Maßnahmen im und am mittelalterlichen Domizil der Gemeinde an. Unter anderem ist dabei die Fassade sowie der Toilettenbereich im Blick. Wichtig für die Gemeinde: „Die Finanzierung ist gesichert“, betonte Frieder Oßwald.
Vorausschauend weiß der Vorsitzende, dass dann die Gemeindegruppen kurzfristig an anderen Orten zusammenkommen müssen. „Wir werden versuchen, auf andere Räume auszuweichen“, blickt Oßwald allerdings optimistisch in die Zukunft.
David Schröder, Volksstimme Salzwedel, 14. Dezember 2018