Auf den Spuren von Sisyphos

Müllsammelaktion bringt nur kurzen Erfolg / Schon am nächsten Tag wieder verdreckte Stellen in der Stadt

Viele Salzwedeler griffen zu Eimer, Mülltüte und Besen: Die Müllsammelaktion der Pfadfinder machte die Stadt zumindest für kurze Zeit etwas sauberer.

 Über zu wenig Arbeit konnten sich die freiwilligen Müllsammler unlängst wahrlich nicht beklagen. „Aber was mich am meisten ärgert, ist, dass abgesammelte Plätze schon einen Tag später wieder Müll aufwiesen“, berichtete Holle Huygen-Thurn, Gemeindepädagogin in St. Georg. Die Pfadfinder vom Stamm „Tom Bombadil“ aus dem Perver hatten bereits das dritte Mal zu der stadtweiten Aktion aufgerufen (die Volksstimme berichtete).

Und die Zahl der Mitwirkenden war wieder groß. Neben den jungen Pfadfindern beteiligten sich die Handballer, das Kinderheim Altensalzwedel, Flüchtlinge, Ehrenamtler aus den Kirchengemeinde und viele private Helfer. Im Vorfeld wurden Schüler der Lessing-Sekundarschule sowie der Karate- und Hundeverein aktiv. Die Stadt sollte zumindest für einige Tage deutlich sauberer aussehen. Auch die Verwaltung unterstützte das freiwillige Engagement, es wurden Container für den Unrat zur Verfügung gestellt.

Holle Huygen-Thurn konnte später berichten, an welchen Orten in Salzwedel am meisten Müll achtlos weggeworfen wird. Vor allem Bushaltestellen und hochfrequentierte Wege geben in der Hansestadt oft kein schönes Bild ab. „Da kann man zum Beispiel den Fahrradweg neben der Thälmann-Straße in die Stadt hinein nennen“, berichtete Huygen-Thurn und sie zählte zudem die Wiesenstraße in Richtung Sienau auf, „wo vor allem gerne die Mc Donalds Tüten in die Natur geworfen werden“. Daneben entdeckten die freiwilligen Müllsammler jede Menge Flaschen und immer wieder auch ganze Hausmülltüten in Gebüschen.

Nach der arbeitsreichen Aktion wurden die Helfer für ihren Einsatz mit einem Grillabend belohnt. Sponsoren hatten für das Grillgut, Brötchen, Getränke und Salate gesorgt. Gruppen oder Vereine, die sich an der nächsten Aktion beteiligen wollen, können sich jederzeit bei Holle Huygen-Thurn im Gemeindezentrum St. Georg melden.

von David Schröder, Volksstimme 16. April 2018, www.volksstimme.de