Luther und Melanchthon in Zweisamkeit

Renaissancekanzel in der Katharinenkirche für rund 15 000 Euro restauriert / Weihe am kommenden Dienstag

Die Bilder an der Tür der Renaissancekanzel in
der Katharinenkirche in Salzwedel sind wieder
klar zu erkennen. Dabei handelt es sich um
Darstellungen des Reformators Martin Luther sowie des Theologen Philipp Melanchthon. Am Dienstag, 31. Oktober,
wird in einem Gottesdienst, 10 Uhr, die Kanzel geweiht.

Noch vor einem Jahr befand sich die Kanzel in einem äußerst besorgniserregenden Zustand. Eine Vielzahl von Teilen war lose und von Holzschädlingen befallen. Zahlreiche Spuren begonnener und nie weitergeführter Arbeiten waren zu erkennen, insbesondere die fragmentarische Freilegung eines Gemäldes auf der Kanzeltür, bei der Teile eines Lutherbildes sichtbar geworden waren. Pünktlich zum 500. Reformationsjubiläum konnte die Diplom-Restauratorin Kerstin Klein aus Halle (Saale) ihre Arbeiten abschließen.

Pfarrer Matthias Friske sprach am Freitag von einem freudigen Ereignis. Besonders die Tür der Renaissancekanzel erstrahlt wieder in neuem Glanz. Sie war ausgebaut und in Halle restauriert worden. Unter den Stufen wurde schließlich noch Braunfäule entdeckt, die bekämpft werden musste. Im Gegensatz zu anderen Meinungen hat es an den freien Feldern der Kanzel keine Bilder gegeben, sondern lediglich Inschriften. Diese konnten allerdings nicht mehr rekonstruiert werden.

Friske dankte der Ostdeutschen Sparkassenstiftung so- wie der Sparkasse Altmark West, vertreten durch Landrat Michael Ziche und Ulrich Böther, Vorstandsvorsitzender Sparkasse Altmark West, für die Unterstützung des vierten Projektes zur Erhaltung der Kirche und ergänzte: „Mit der Renaissancekanzel als bedeutendstes Relikt der Einführung der Reformation wird nun wieder ein Teil der Geschichte dieser Kirche erhalten bleiben. Ohne die Unterstützung von Stiftung, Sparkasse, Gemeinde und Kirchenkreis wäre das nicht möglich gewesen.“ Die Kosten für die Restaurierung bezifferte er auf 15 000 Euro.

„Es ist uns sehr wichtig, das große Engagement der Menschen in unserer Region aufzugreifen, zu stärken und zu helfen, wo wir können. Wir tragen daher sehr gern zur lebendigen Bewahrung der altmärkischen Kulturlandschaft bei“, betonten Ulrich Böther und Michael Ziche.

Arno Zähringer, Volksstimme Salzwedel,28. Oktober 2017, www.volksstimme.de

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