Pfingsten

Angedacht

Liebe Leser, 

auf dem Bild recht ist der Ausschnitt aus einem Glasfenster der Katharinenkirche zu sehen. Es wurde aufgenommen, als das Baugerüst im Chor stand und zeigt ein Detail des Pfingstbildes aus der Zeit um 1420. Deutlich sichtbar ist im oberen Teil der Kopf der Taube des Heiligen Geistes, unterlegt mit einem Kreuznimbus. Von den Flügeln der Taube, gehen rote
Strahlen aus, die auf die Personen im unteren Teil des Bildes weisen.
Dort sitzt mittig zwischen den Aposteln Maria, die in der Hand ein
Buch hält, ebenso wie der Apostel zu ihrer Linken - offenbar der
Evangelist Johannes. Alle Figuren tragen Heiligennimben, Maria zudem
eine Krone.
Das Bild bietet uns eine typische  mittelalterliche Darstellung des
Pfingstgeschehens. Die biblische Erzählung wurde dabei sehr
realitätsnah gezeigt - eine Herangehensweise, die uns vielleicht
etwas fremd anmutet. Der Heilige Geist bleibt für uns häufig eher abstrakt und seine Abbildung als Taube hat eher etwas Rührendes, zumal wenn wir daran
denken, dass man in jener Zeit echte Tauben aus dem Gewölbe der
Kirchen fliegen ließ.
Als in der Katharinenkirche zu Ostern die ersten Gottesdienste in
diesem Jahr gefeiert wurden, hatte sich ebenfalls eine echte Taube in die
Kirche verirrt - ganz unbeabsichtigt natürlich. Sie begleitete den
Ostergottesdienst und beobachtete das Geschehen - ein schönes Zeichen
für das große Kirchenfest vor Pfingsten.

Ihr Matthias Friske